Ostello del Pelegrino Santa Maria in Betlem, Ü 44,- Euro Dreibettzimmer mit zwei Personen
Eine Nacht in einer picobello sauberen Unterkunft verbracht,
weiß man auf diesem Weg zu schätzen.
Und die Unterkunft in Pavia war sauber und die 22,- Euro pro
Person wert.
Heute Morgen klingelt der Wecker um fünf, wir bleiben noch
eine halbe Stunde liegen, es ist noch dunkel.
Um halb sieben verlassen wir das Ostello und gehen über die Ponte
Coperto in die Innenstadt, um gen Osten Pavia zu verlassen. Der Weg führt uns über den Domplatz und es
ist wirklich schade, dass die Piazza und die Treppe zum Dom so zugemüllt sind.
Pavia liegt einige Kilometer südlich von Milano und ist
schon eher eine der typischen italienischen Städte mit ihrem ganz besonderen
Flair. Viele Geschäfte, Cafés und Bars.
Viele Kirchen, historische Bauwerke und viel
Verkehr. In einer kleine Bar frühstücken wir und brauchen dann noch etwa 1 ½ Stunden, um die Stadtgrenze zu erreichen.
Es geht durch kleine Ortschaften, wovon einige sehr gepflegt
erscheinen. In einem dieser Dörfchen hat man sogar schon einen Wegweiser nach
Rom angebracht.
Es ist sonnig heute und es wird noch recht warm. Pilger sind
hier keine Seltenheit mehr. Jedoch wissen viele nichts damit anzufangen, wenn
man sagt, dass man in Canterbury losgegangen ist, wohl
aber wollen die Leute immer wissen, ob man bis Rom geht.
Bis nach Belgioioso sind es 17 km, die mit einigen Pausen
stramm gegangen werden.
Allerdings ziehen sich dann die restlichen 10 km und die
Fußsohlen brennen.
Kaputt und vom letzten Stück auf der Nationalstraße
gestresst, erreichen wir Santa Cristina e Bissone.
Das ist ein nicht ganz sauberes Dorf. Hier bildet wieder
Kirche mit dem angrenzenden Dorfemeinschaftskomplex, bestehend aus Bar, Sport-
und Spielplatz, das Zentrum.
Als wir eintreffen, spielen die Männer Doppelkopf und die
Kinder Fußball. Verständung nur italienisch.
Das Zimmer liegt oberhalb der Bar, ist bestückt mit einem
Feldbett und einem gespendeten Bett, hat eine Dusche und Toilette. Es ist den Organisatoren solcher Herbergen
hoch anzurechnen, dass man überhaupt so etwas geschaffen hat, aber so richtig
sauber ist es eben nicht. Wir sind
zufrieden, nach fast 30 km unter den Füßen eine Unterkunft gefunden zu haben.
In der Apotheke bekommen wir fürs Blasenpflaster Pilgerrabatt und auch in der
Pizzeria unter Vorlage der Pilgerpässe und Don Pietro, der hiesige Pfarrer, hat uns versprochen, beim Fährmann für morgen
anzurufen.
Nach der Dusche versuchen wir, unsere Wehwehchen zu flicken.
Blasen und Druckstellen werden versorgt und
meine fetten Oberarme sind von
den Rucksackträgern aufgescheuert, mein Mann hat auf den Armen eine Sonnenallergie und ich wie immer
Herpes.
Wir trinken noch ein Bierchen auf dem Sportplatz und wollen
morgen wirklich um fünf aufstehen.
Es sind 20 km bis zur Anlegestelle in Corte Sant Andrea, wo
wir über den Po setzen und die Emilia Romagna erreichen.
Erkenntnis des Tages. Wer
der Sonne entgegen wandert, lässt den Schatten hinter sich.
Der erste Wegweiser mit dem Hinweis auf Rom!
Im Hintergrund die Bergkette der Appenin
Hallo Ihr zwei,
AntwortenLöschenes tröstet Euch zwar nicht besonders, aber ein Kindermund sagt....wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her....
Diese Etappe ließt sich garnicht fröhlich aber ich glaube an Euch und wünsche Euch bald einen schattigen Waldweg und ein Dorf mit Gelati-Verkauf.
Alles Liebe Eure Alke-Brigitte