Mittwoch, 8. Mai 2013

Tag 8, 07.08.2013, von Pavia nach Santa Christina e Bisonne, 28 km



Ostello del Pelegrino Santa Maria in Betlem, Ü  44,- Euro Dreibettzimmer mit zwei Personen
Eine Nacht in einer picobello sauberen Unterkunft verbracht, weiß man auf diesem Weg zu schätzen.
Und die Unterkunft in Pavia war sauber und die 22,- Euro pro Person wert.
Heute Morgen klingelt der Wecker um fünf, wir bleiben noch eine halbe Stunde liegen, es ist noch dunkel.
Um halb sieben verlassen wir das Ostello und gehen über die Ponte Coperto in die Innenstadt, um gen Osten Pavia zu verlassen.  Der Weg führt uns über den Domplatz und es ist wirklich schade, dass die Piazza und die Treppe zum Dom so zugemüllt sind.
Pavia liegt einige Kilometer südlich von Milano und ist schon eher eine der typischen italienischen Städte mit ihrem ganz besonderen Flair. Viele Geschäfte, Cafés  und Bars. Viele Kirchen, historische Bauwerke und viel  Verkehr. In einer kleine Bar frühstücken wir und brauchen dann noch etwa  1 ½ Stunden, um die Stadtgrenze zu erreichen.
Es geht durch kleine Ortschaften, wovon einige sehr gepflegt erscheinen. In einem dieser Dörfchen hat man sogar schon einen Wegweiser nach Rom angebracht.
Es ist sonnig heute und es wird noch recht warm. Pilger sind hier keine Seltenheit mehr. Jedoch wissen viele nichts damit anzufangen, wenn man sagt, dass man in Canterbury losgegangen ist,  wohl  aber wollen die Leute immer wissen, ob man bis Rom geht.
Bis nach Belgioioso sind es 17 km, die mit einigen Pausen stramm gegangen werden.
Allerdings ziehen sich dann die restlichen 10 km und die Fußsohlen brennen.
Kaputt und vom letzten Stück auf der Nationalstraße gestresst, erreichen wir Santa Cristina e Bissone.
Das ist ein nicht ganz sauberes Dorf. Hier bildet wieder Kirche mit dem angrenzenden Dorfemeinschaftskomplex, bestehend aus Bar, Sport- und Spielplatz,  das Zentrum.
Als wir eintreffen, spielen die Männer Doppelkopf und die Kinder Fußball. Verständung nur italienisch.
Das Zimmer liegt oberhalb der Bar, ist bestückt mit einem Feldbett und einem gespendeten Bett, hat eine Dusche und Toilette.  Es ist den Organisatoren solcher Herbergen hoch anzurechnen, dass man überhaupt so etwas geschaffen hat, aber so richtig sauber ist es eben nicht.  Wir sind zufrieden, nach fast 30 km unter den Füßen eine Unterkunft gefunden zu haben. In der Apotheke bekommen wir fürs Blasenpflaster Pilgerrabatt und auch in der Pizzeria unter Vorlage der Pilgerpässe und Don Pietro, der hiesige Pfarrer,  hat uns versprochen, beim Fährmann für morgen anzurufen.
Nach der Dusche versuchen wir, unsere Wehwehchen zu flicken. Blasen und Druckstellen werden versorgt und  meine  fetten Oberarme sind von den Rucksackträgern aufgescheuert, mein Mann hat auf den  Armen eine Sonnenallergie und ich wie immer Herpes.
Wir trinken noch ein Bierchen auf dem Sportplatz und wollen morgen wirklich um fünf aufstehen.
Es sind 20 km bis zur Anlegestelle in Corte Sant Andrea, wo wir über den Po setzen und die Emilia Romagna erreichen.

Erkenntnis des Tages. Wer der Sonne entgegen wandert, lässt den Schatten hinter sich.




 Der erste Wegweiser mit dem Hinweis auf Rom!


 Im Hintergrund die Bergkette der Appenin


nach 2km auf der Nationalstraße

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr zwei,
    es tröstet Euch zwar nicht besonders, aber ein Kindermund sagt....wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her....
    Diese Etappe ließt sich garnicht fröhlich aber ich glaube an Euch und wünsche Euch bald einen schattigen Waldweg und ein Dorf mit Gelati-Verkauf.
    Alles Liebe Eure Alke-Brigitte

    AntwortenLöschen