Samstag, 11. Oktober 2014

14/15.Tag, 08/09.Oktober 2014, Rom


Karten für die Audienz erhält man im deutschen Pilgerbüro
Via del Banco di S. Spirito 56

Mittwochsaudienz auf dem Petersplatz
mit Papamobil (siehe Bildmitte)

Ankunft auf der Tribüne

Ansprache

Francesco begrüßte unter anderem auch die Teilnehmer der Schnupperwoche der päbstlichen schweizer Garde




Siebenkirchen-Wallfahrt

San Pietro in Vaticano

Basilika Santa Maria Maggiore
(aus Richtung Termini kommend)

 Basilika Santa Maria Maggiore
(Haupteingang)

 Basilika San Giovanni in Laterano

Kirche Santa Croce in Gerusalemme

Basilika San Paolo fuori le mura

Basilika San Sebastiano fuori le mura


Basilika San Lorenzo fuori le mura

Stempel der Wallfahrtskirchen

02.05.2009 - Kathedrale Canterbury - unser Abenteuer Via Francigena beginnt !


08.10.2014 - Basilika San Lorenzo Rom - Geschafft !


10.10.2014 - am Flughafen erhält jeder eine selbstgebastelte Goldmedaille vom Enkelchen

11.10.2014 - heut kommt die Karte von Everdiene aus Holland mit dem Labyrinth vom Dom in Lucca und folgendem Wortlaut ...

Danke !









Dienstag, 7. Oktober 2014

13. Tag, 07. Oktober 2014, Rom - Vatikan



Tagesvideo

herzlicher Abschied in der Jakobsbruderschaft

was der Pilger nicht mehr braucht, lässt er zurück

Auszug aus dem Vatikan ...

... mit dem letzten Stempel und dem Testemonium im Rucksack


12.Tag, 06.Oktober2014, La Giustiniana - Rom (Petersplatz), 12 km



06.10.2014, von La Giustiniana nach Rom, 12 km

Dom Polski Jana Pawla II, DZ 50,- Euro, F 3,- Euro p.P., Kurtaxe Rom 3,50-p.P.

Heute steht wieder eine Königsetappe an, es soll hinein gehen in die Ewige Stadt. Fast nur entlang der Via Trionfale, Montag morgens. Dennoch schlafen wir ganz gut und lassen uns Zeit mit dem Frühstück, bezahlt ist bezahlt und es gibt nicht nur süße Sachen.
Vom unwirschen Pförtner in schwarzer Robe werden wir schließlich angetrieben, den Schlüssel abzugeben und das Gelände zu verlassen, denn er schließt das Tor. Wir lassen uns nicht beirren, der Morgendreh muss erst noch in den Kasten. Und etwas Schiss haben wir auch, zu viel wurde über die Wegführung  bis zum Petersplatz geschrieben und erzählt. Letztendlich stellt es sich nicht so schlimm dar.
Man begibt sich bei den fünfstelligen Hausnummern auf eine vielbefahrene Straße und der Verkehr ist schon enorm.  Es gibt nicht überall Gehwege, aber es gibt sie.  Was es auch gibt, ist der unendlich viele Müll an der Straße, Mit dem Pfand (gibt es hier nicht), der in Form von Flaschen  am Straßenrand liegt, könnte man gut und gerne die Gehwege bis Rom und wieder zurück sanieren. Was passiert eigentlich mit der Kurtaxe, die vor kurzem von der Stadt Rom auf 3,50 Euro pro Person und Tag erhöht wurde?
Wir gehen hintereinander, ich stelle zwei Regeln auf, er läuft nicht so schnell, damit ich nicht so laut rufen oder Trillerpfeife benutzen muss und Zebrastreifen werden gemeinsam überquert.
Gleich zu Beginn kommt uns ein ältere Mann auf seinem Rad entgegen, steigt ab und will wissen, woher wir kommen, wohin man will fragt man jetzt nicht mehr, „San Pietro“ sagt er und weist immer geradeaus, schüttelt uns die Hand und es tut gut.
Für eine Kaffeepause gehen wir von der Straße ab und treffen Abraham mit seinem Sohn, der für die letzten km angereist ist, um seinen Vater zu begleiten.
Wir kommen zügig voran, große Fotomotive gibt es nicht und der Verkehr lässt Trödeln nicht zu. So erreichen wir gegen elf  das Tor zum Park Monte Mario und sind „gerettet“. Hier ist es wieder ruhig, kaum Menschen sind unterwegs aber dreckig ist es auch. Was schmeißen die Menschen nur alles in den Park?
Noch wenige Meter ein kleines gepflastertes Sträßchen hinauf und hinter den letzten Sträuchern der magische Moment. Die Stadt liegt dir zu Füßen, eine gigantische Aussicht, die Kuppel des Petersdoms ragt in den Himmel. Auch die Dunstglocke, die über der Stadt liegt, kann die  der Magie des Augenblicks  nicht mindern.
Wir legen die Rucksäcke ab und versuchen, mit dem Handy Fotos zu machen, noch 5 km unserer langen Reise, alle müssen es wissen, an sämtliche WhatsApp-Kontakte muss jetzt ein Foto gehen.
Nur leider ist hier keiner, der uns gemeinsam fotografieren kann. Dann warten wir, Abraham müsste ja gleich kommen. Der lässt aber auf sich warten, statt dessen – ich fasse es nicht – wer biegt denn hier fröhlich plappernd um die Ecke? – die Bundschuh Truppe aus Amerika, das kann doch nicht wahr sein.
Also muss einer von ihnen das Foto schießen, hoffentlich klappt das.
Nun geht es schnell, den Berg hinab, zum Tor hinaus und noch 5 km immer geradeaus, nur geradeaus.
Die Touristen werden immer mehr, aber es ist diesmal nicht so wie in Siena oder Lucca, wo man am liebsten  weiter laufen wollte.
Wir sind am Ziel, gehen voller Stolz durch die Menschenmassen und irgendwie hat man auch das Gefühl, bewundernde Blicke zu ernten.
Die Menschenmassen stören uns überhaupt nicht und es gibt erst einmal einen langen Kuss.
Geschafft!
Das Pilger Büro im Vatikan ist leider schon geschlossen, wir nehmen den Weg nach Trastevere und checken heute bei den Jakobsbrüdern ein. Herrlich, diese Flecken Geborgenheit in der großen Metropole. Gianni und Marina heißen uns willkommen und zeigen die Schlafsäle, Männlein und Weiblein getrennt. Einige Pilger, die gestern schon eintrafen, bleiben noch eine zweite Nacht und so wird es ein noch schönerer Abend als in der Herberge in Chianni, mit den damals acht Pilgern aus vier Nationen. Raul aus Holland und Patrick aus England, die wir schon von der Herberge in Viterbo kennen, Karla und Ben, Anton aus Österreich, der von Assisi kommt und Christin und Mareike, die uns immer einen Tag voraus waren, aus Deutschland, und dann noch die fleißigen Helfer der Jakobsbruderschaft.
Zuvor gibt es für uns beide aber noch den krönenden Abschluß . Das Ritual der Fußwaschung wird zelebriert und obwohl wir den italienischen Text nicht verstehen, ist es dennoch sehr berührend.
Das Essen ist ausgezeichnet, die Warmherzigkeit und der wirklich gute Rotwein lassen uns gegen zehn in getrennte Schlafsäle verschwinden und selig einschlummern.

Erkenntnis des Tages:  Der Weg war unser Ziel – wir sind in Rom – geschafft !


Tagesvideo

Start auf der Via Trionfale bei dieser Hausnummer

der Verkehr kommt uns zweispurig entgegen


Verkehrsinsel auf der Via Trionfale

nach 7km - jetzt sind die Hausnummern nur noch vierstellig

 auf dem Monte Mario - noch 5km bis San Pietro

Geschafft !!!

das haben wir uns verdient

wilkommen in der Herberge San Giacomo

der Innenhof

Donne - Schlafsaal

Uomini - Schlafsaal

das Ritual der Fußwaschung ...

... ist sehr ergreifend

gemeinsames Abendessen

die jungen Pilgerinnen Mareike und Christin aus NRW


Sonntag, 5. Oktober 2014

11. Tag, 05.Oktober 2014, Formello - La Giustiniana, 19 km


05.10.2014, von Formello  nach La Giustiniana, 19 km

Ostello Maripara, Ü/F 15,-Euro p.P.

Nach dem chaotischen Tag, folgt eine ruhige Nacht. Wir hören nicht einmal die zwei  jungen Kanadierinnen, die 23:00 Uhr noch kommen.
Phillip aus der Schweiz, Ben und Carla sind schon los. Die Beiden sind gestern auch Autobahn gepilgert, haben aber von Sutri nach Monterosi den Bus genommen.
Wir redeten nicht mehr viel. Waren zu kaputt und mental am Boden. Heute Morgen schenkt mir Ben seine Visitenkarte „Für Kerstin und Hans-Jürgen – „Es ist nicht das Ziel, aber der Weg und seine Begegnungen.  Ben und Carla“  und die Welt ist wieder etwas heller.
Schnell verlässt man Formello, es ist nochmal grün, Wald und Wiesen und Sitzgruppen, ganz nach unserem Geschmack. Heute soll es strikt nach Wanderführer gehen, zumal der Weg an einem Modellflugplatz vorbei führt und mein Gatte diesen unbedingt sehen will.
Die Straße, die man eigentlich nehmen soll, gibt es allerdings nicht, das Straßenschild an der Ecke wurde abmontiert und Bäume und Müll liegen auf dem Weg, der ist ausgespült und  auch kein Weg mehr. Bevor wir wieder ins Verderben rennen, fragen wir eine Fußgängerin.  Die rät uns, doch die Via Cassia zu nehmen,  es ist eine Strada Provinciale, die man bis kurz vor Isola Farnese locker begehen kann.
Ich: „Wollen wir ?“ Er: „Nein.“ Klare Ansage. Knappe zwei Stunden geht das auch gut, allerdings nach dem Überqueren der Autobahn (auf ausgeschildertem Weg) fehlen plötzlich jegliche sichtbare Wegweiser.  Ab und zu sind mal noch alte verblichene Zeichen zu erkennen, aber in dem Netzt von Wegen und Trampelpfaden findet man sich nicht mehr heraus. Immer, wenn ein Abzweig kommt, muss man schätzen und irgendwann entwickelt sich die ganze Sache zu einer Art Orientierungslauf . Modellflugzeuge hört man zwar, aber welchen Weg nimmt der Wanderer nun ?
Als uns einige Mountainbiker raten, zur Via Cassia zurück zu kehren, fackeln wir nicht lange. Mein Mann schimpft, hier sind zu viele, die Schildchen, Pfeile und Aufkleber anbringen, den Wandersmann verirren und genau, da, wo man sie braucht, läuft man wie anno dazumal mit Karte und Kompass.
Wir hören auf die Biker und sind jetzt genau auf der Straße, welche uns  die junge Frau heute Morgen riet, zu nehmen.  Prima !
Der Verkehr hält sich in Grenzen und es ist schattig. Nach einer Stunde erreichen wir Isola Farnese, der Ort geht in den nächsten über und in La Storta gibt es Pizza und Cola.  Man merkt nicht nur am Verkehr, dass man sich im Einzugsgebiet Roms befindet, sondern auch an den Preisen.
Ein wenig später kommen uns zwei Vw-Busse hupende entgegen, die Burschen winken. Na, Jungs, wo wart Ihr denn mit eurem blauen Spray als wir mal wieder in der Pampa herum  irrten ?
Eigentlich ist jetzt mit Landschaft Schluss, man geht nur noch Straße und erreicht den Ort La Giustiniana, der sich zieht. Fast am Ortsausgang findet man eine Oase der Ruhe, hört sich kitschig an, ist aber so. Hinter einer hohen Mauer gibt es einen sehr gepflegten Park und im Park das polnische Gästehaus.
Schwester Boruslawa begrüßt uns sehr warmherzig. Wir bekommen ein Doppelzimmer und es gibt eine Waschmaschine. Sie schenkt mir zwei Tabs und ich quäle das Maschinchen, denn morgen soll es hineingehen in die ewige Stadt, da wollen wir nicht müffeln.
Das Haus ist voll mit polnischen Touristen und abends wuselt's  in der Küche.
Schade nur, dass Meiner wieder rücken hat und ich nun ganz allein auf der Dachterrasse mit zwei Radler sitze.


Erkenntnis des Tages:  Lass mal Pampa Pampa sein.

Tagesvideo



Hostel in Formello

entlang der Via Cassia - schon im Einzugsgebiets Roms

unsere Unterkunft - polnisches Gästehaus in La Giustinana

Blick aus unserem Zimmer - Rom ruft

10. Tag, 04.Oktober 2014, Sutri-Formello, 37 km



04.10.2014, von Sutri  nach Formello  37km

Kloster der Karmeliterinnen, 15- euro p.p.Ü

Der Tag mit zwei Worten – Katastrophe, Pampa

Der Tag im Telegramstil:

Fängt gut an – Start um sechs – Bar hat schon ab vier geöffnet – 08:30 Uhr Obstpause in Monterosi – danach Schluss mit Lustig – unsere Schuld – wollten mal wieder „abkürzen“ – Autobahnpilgern ist angesagt – 500m in sechs Minuten – von Setevene aus sehen wir schon Campagnano di Roma – nochmal Autobahn ? nein Danke ! – Dornengestrüpp und Bach versperren den Weg – irren herum – Mittag ist längst vorbei – nehmen Straße auf der anderen Seite der Autobahn 5,5 km – sehen viel Müll und Frauen, die auf Freier warten, kein Schatten, die Sonne brennt – 16:00 Uhr nun endlich in Campagnano di Roma – Rucksack, Stöcke, Schuhe werden abgeworfen – dem Caffee ist das Eis ausgegangen – davor plätschert ein Brunnen, drinnen Toilette „out off order“ -  hab mir einen Wolf gelaufen -  noch 9km bis Formello - Julio kommt vorbei – jetzt noch Formello „are you crazy ?“ – es ist hell und es ist trocken – nein! der Daumen bleibt unten – es geht Bergauf und steiler bergab – wir haben Knie – Formello, wo steckst du ? – endlich, das Stadttor – es ist 18:00 Uhr – Aufzug im Hostel defekt – Treppe – jede Stufe trägt den Namen einer Stadt an der VF von Canterbury bis Formelo – bei Lausanne ist der Schlafsaal – Betten sind gut – Duschwasser ist kalt – WiFi ja, nur heute nicht, halb 10:00 Uhr frusttrinken in der Bar gegenüber – nach dem mezzo Litro Wino rosso ist das Hostel abgeschlossen – der Wirt hilft – 10:00 Uhr tot im Bett !

Erkenntnis des Tages:  37km, 12Stunden, 3 Foto‘s

Tagesvideo


in Sutri - 6:00 Uhr morgens - da ist die Welt noch in Ordnung

hinter Monterosi - 10:00 Uhr - da schon nicht mehr

Campagnano di Roma - 16:00 Uhr - da erst recht nicht mehr


Resümee des Tages - 37km, 12h, 3 Fotos