Donnerstag, 4. Mai 2017

Tag 6, 03.05.2017, von La Verna nach Biforco



03.05.2017, von La Verna  nach Biforco, 11  km

Santuario La Verna, 48,-Euro p. P. HP im DZ pro Tag

Nach einer ruhigen Nacht stehen wir gegen 7 auf, packen die Rucksäcke und gehen frühstücken. Ich fass es nicht, die asiatischen Touris filmen sich mit Sefisticks und Frontkamera vorm Frühstücksbuffet, nach dem Motto „Ich und das Frühstück“, und wer das italienische Frühstück kennt, fragt sich doch ernstlich, was daran so interessant sein könnte.
Wir haben heute nur eine kurze Strecke vor uns, lassen uns Zeit, die Sonne scheint, der Wind hat nach gelassen. Selbst die Einheimischen meinen, dass es heuer ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit ist. Genießen die Aussicht von der Plattform und man kann ganz hinten Stia erkennen, da geht es übermorgen hin.

 


Eigentlich sollte es heute bis Frassineta gehen, doch das BnB hat kurzfristig abgesagt, uns aber ein BnB in Biforco empfohlen, das sind heute 3 km weniger.
Bereits die uns entgegen kommenden Pilger der vergangenen Tage schwärmte, von dem Weg, der heute vor uns liegt. Und tatsächlich, wir laufen ca. eine Stunde durch einen magischen Wald, alte Bäume und riesige Felsbrocken, moosbedeckt, hohe Felswände, Laubwege und wieder das Vogelgezwitscher, die Farbe Grün dominiert hier und selbst mein Mann, der ja mit Heiligen und so nicht viel anzufangen weiß, meint, dass es nicht verwunderlich ist, wenn sich Franziskus und seine Brüder hier in die Wälder und Felsspalten zurück gezogen haben. Man kann die Magie, die hier herrscht, gar nicht so richtig in Worte fassen. Ich wünschte, der Weg würde nie aufhören. Wegen des intensiven Grüns bemerken wir die beiden Männer, die uns entgegen kommen, erst kurz bevor sie vor uns auftauchen. Wir grüßen auch nur knapp, jedes Geplappere wäre hier unpassend.

 

 
 
 

 

 

 

 

Doch auch der bisher zauberhafteste Weg geht einmal zu Ende. Seltsam, jetzt ist es wieder ein ganz normaler Wald, mit einem steinigen Abstieg. Pilger schnaufen herauf und wir stolpern hinab.

 


 

Einige kommen sogar hoch zu Ross herauf, bei diesem steinigen Weg eine Tierquälerei, wie ich meine, und wir müssen jetzt nicht nur aufpassen, dass wir nicht stolpern sondern auch die Pferdeäpfel umgehen. Schließlich müssen wir dann wieder einen Bach durchwaten. Steine aufschichten macht keinen Sinn, das Wasser ist zu tief.

 

So gelangen wir nach Rimbochi, machen Siesta in der Bar und noch einen km und man hat Biforco erreicht.

 

 

Das BnB ist hübsch und die Besitzerin ist alles in Personalunion, Lehrerin, Bar- und Postfrau, sowie Verkäuferin im Dorfladen.
Ihr Freund ist Koch und wird heute Abend im BnB für uns kochen.
Da wir 700 hm abgestiegen sind, ist es hier auch wieder etwas wärmer und wir können unser Feierabendbier auf der Terrasse der Bar genießen.


 

Der winzige Alimentari befindet in der Bar. Mein Mann will noch etwas  Proviant für morgen kaufen, möchte aber Silvia, die Wirtin jetzt nicht stören, denn die spielt gerade Skat mit den Einheimischen. Nebenan gibt es wohl auch eine kommunale Pilgerherberge und gegenüber befindet sich die Kirche. Auf dem Ahornbaum davor spielen die Kinder. Solche Plätze sind hier Treffpunkt der Einheimischen und man grüßt uns immer freundlich. Könnten stundenlang hier sitzen und das bunte Treiben beobachten. Dann kommt noch Graziano, der Koch, vorbei und fragt nach unseren Wünschen fürs Abendessen. Wir genießen den Abend mit Blick auf den Berg La Verna, herrlich.

Erkenntnis des Tages:  Es gibt sie, die magischen Orte !










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