16. Mai 2024, Puyloubier – Aix-en-Provence
In der Nacht hat es nochmal geregnet. Die Sonne kommt raus und es herrscht ganz klarer Himmel. Man muss nicht lange bis ans Dorfende laufen. Und hier – ein Anblick der Superlative, dieses gewaltige Felsmassiv Sainte Victoire, ganz nah. Der höchste Gipfel ist über 1000 m hoch. Eigentlich wollen wir hinauf zur Einsiedelei Ermitage. Das ist uns aber mit den Rucksäcken zu beschwerlich, zumal man teilweise steil hinauf über Felsbrocken klettern müsste. So ziehen wir auf dem kleinen Asphaltsträßchen weiter. Ganz allein bei herrlichem Wetter.
Zur Obstpause wird gedrohnt und wir beobachten zwei Kletterer. Sonst ist hier kaum Betrieb. Es ist Wochentag. An den Wochenenden ist hier mehr los, da es ein bekanntes Ausflugsziel ist. Man geht also dieses Sträßchen entlang, bestaunt rechst das Felsmassiv und links die Weinberge. Trotzdem kommt man ins Schwitzen und in Saint Antonin sur Bayon, ein winziges Dörfchen am Fuße des Berges, gibt es eine Art Museum zum Sainte Victoire und ein Ausflugslokal. Es ist bereits Mittag und viele Einheimische kommen mit den Autos, um hier zu essen. Wir gönnen uns Plate de jour, das Museum hat geschlossen und da wir nicht genau wissen, ob es die letzten km nach Aix hinein bergauf oder bergab geht, beschließen wir, den Bus zu nehmen, der hier jede Stunde fährt. In Antonin sur Bayon habe ich leider keine Unterkunft gefunden, sonst wären wir hier geblieben. Und wie so oft, wenn man tagelang fast allein unterwegs ist, Menschen lediglich morgens oder abends begegnet und dann auch nur in minimaler Anzahl, ist man erschlagen von den vielen Menschen, dem Lärm, dem Verkehr und möchte diese Metropole ganz schnell durchwandern. War der Start heute Morgen so ruhig und idyllisch, ist die Ankunft heute Abend erschreckend, so schnell kann man sich gar nicht auf Großstadt einstellen. Also gehen wir, nachdem wir unsere Unterkunft finden auch nicht mehr raus, quälen die Waschmaschine, versuchen, in diesem Miniapartment, die Couch zur Schlafcouch umzurüsten und planen das Sightseeing für morgen.Erkenntnis des Tages: Ruhetage nie in Metropolen planen !
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