Samstag, 17. Mai 2014

Tag 16, 17.Mai 2014, Chianni (Gambassi Terme) - San Gimignano, 14,5 km


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17.05. Chianni (Gambassi Terme) – San Gimignano 15 km

Ostello Sigerico, 68,- Euro HP

Sauber, satt und zufrieden fielen wir ins Bett und genauso wachen wir heute Morgen auf. Es sind nur 15 km, wir lassen uns Zeit. Um sieben öffne ich das Fenster und kann genau auf den Hügel sehen, auf dem der Ort Gambassi Terme bereits in voller Sonne thront.
Luca und Lothar wollten kein Frühstück und sind schon weg. Es ist seltsam, beide laufen genau in die Richtung, aus welcher der andere gestern kam. Hier hat sich ihr Weg gekreuzt.
Dirtan und das Dreiergespann sitzen noch am Frühstückstisch, Laura und Alessio, der Koch, haben gestern Abend schon alles gerichtet.
Wir lassen uns alle Zeit der Welt und warten bis alle aufgebrochen sind.
Seltsam, jeden Tag hat einen die Straße wieder, Du weißt nicht, was heute auf Dich zukommt, wem Du begegnest und wie es da ist, wo Du hin willst. Dennoch marschiert man einfach los.
Wir sind in der Toskana angekommen. Schöne Landschaft, viele Olivenhaine und kleine Weinberge. Heute geht es vorwiegend auf Feldwegen. Die Bauern nehmen Rücksicht, wenn sie an den Pilgern mit ihren Autos vorbeifahren, um nicht soviel Staub aufzuwirbeln, das ist sehr freundlich. Nur die Trecker nicht, die hüllen dich in eine Staubwolke.
Heute Morgen tun meinem Mann wieder alle Knochen weh, Abhilfe schafft da ein Magnesiumcocktail und Mary ist begeistert.
Ich glaube, wenn ich gestern Abend nach der Durststrecke gesagt hätte, komm wir hören auf, wäre er dabei gewesen. Mach ich aber nicht.
In Gambassi Terme kaufen wir Brot und Wurst, Kirschen und Tomaten für die Mittagsrast.
Man merkt schon, dass man ins Touristengebiet kommt. Kaum Häuser stehen noch leer und wir ziehen mittlerweile an vielen Agriturismen und Ferienhäusern vorbei.
Ein australisches Ehepaar steht vor seinem Ferienhaus und will wissen Woher und Wohin. Der Besitzer des Hauses, von dessen Toreinfahrt die Keramikscheibe mit der Muschel und den gekreuzten Schlüsseln prangt, verwickelt uns lange in ein Werbergespräch für seine Ferienwohnung und drückt uns zum Schluss einen Prospekt in die Hand.
Bevor man San Gimignano betritt, geht es nochmal bergauf. Die Geschlechtertürme aber kann man bereits kurz hinter Gambassi Terme erkennen.
Wir suchen unsere heutige Unterkunft, das Gästehaus des Monasteros San Girolamo und finden es auch schnell. Nach einem Kurzen Hin und Her an der Gegensprechanlage wird geöffnet und Schwester  Madalena, eine schon etwas ältere Dame, nimmt uns in Empfang. Wie immer Pilgerpässe und Personalausweis.
Und weil wir mit Familiennamen Otto heißen passiert es oft, dass man in den Herbergen meint, wir kämen mit acht Leuten, so auch Schwester Madalena.
Bedächtig schreibt sie den Namen meines Mannes ab, wundert sich über seinen Doppelnamen und stellt freudig fest, dass er mit seinem zweiten Namen Jürgen ja so hieße wie der Papst mit zweiten Namen.
Sie hatte uns per Mail aufgefordert, 25,- Euro doch bitte schon anzuzahlen,  was wir natürlich brav getan haben und als Nachweis ihr jetzt den Ausdruck der Mail und den Kontoauszug vorlegen. Sie liest alles, schaut sich den Auszug an, lächelt anerkennend, spitzt die Lippen und pfeift, dann stellt  sie auf Deutsch fest : „Deutsch.“ Und auf Italienisch erklärt sie uns, dass ein Italiener das nie gemacht hätte.
Jetzt haben wir einen Pluspunkt bei ihr und bekommen ein schönes großes Zimmer mit eigenem Bad und frische Handtücher hat sich auch für uns.
Beim Stadtbummel entdecken wir Dirtan, er wird wohl morgen Ruhetag machen, denn er hat eine Blase. Vom touristischen Trubel ist er überfordert, wir kennen es von Lucca, holen uns ein Eis in der Weltmeistereisdiele und ziehen uns zurück.
Dabei entdecken wir am Stadttor einen etwas hilflosen Pilger, mittlerweile hat man einen Blick dafür. Er kommt aus Gütersloh und ist mit Zelt unterwegs, heute will er aber mal in einem Haus schlafen. Kurzerhand nehmen wir ihn mit und übergeben ihn in die Obhut Schwester Madalenas.
Morgen werden wir früh aufbrechen, doppelte Strecke wird es werden.

Erkenntnis des Tages: Vorabüberweisung √ – typisch deutsch



Blick auf Gambassi Terme aus unserem Zimmer


Wallfahrtskirche Pancole

Hauseingang eines Ferienhauses

San Gimignano in Sicht

Ankunft in San Gimignano

Zimmer im Monastero

Blick aus dem Fenster im Monastero

 mit Dirtan








1 Kommentar:

  1. Hey ihr zwei, sitze grade in Aulla und freue mich ueber eure Gruesse! Haltet die Ohren steif & lasst es euch gut gehen. Ich denke an euch.
    LG,
    Andrea

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