Freitag, 3. Juni 2011

Tag 1, 03. Juni 2011 Besancon - Trepot 17 km

So, den ersten Tag des Abschnittes 3 haben wir hinter uns gebracht.
Während bei meinem Mann außer seinem Ischiasnerv nichts weiter schmerzt, tut bei mir außer meinem Ischiasnerv ALLES weh.
Sein Rucksackgewicht konnten wir glücklicherweise auf 7 kg reduzieren, dafür ist mein Rucksack 12 kg schwer.
War ja auch nicht so schlimm, denn es sollten heute nur 17 km werden.
Nachdem wir mittags in Besancon ankamen, starteten wir gegen 13.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein im Zentrum, vorbei an der Zitadelle Richtung Trepot.
Bei der Besichtigung des Freiheitsmonumentes Notre Dame, sprach und ein junger Mönch an fragte nach unserer heutigen Unterkunft, Trepot wäre aber noch sehr weit, und wir könnten in seiner Community schlafen.
Er hatte das Via Francigena-Zeichen an den Rucksäcken bemerkt.
Wir bedankten uns, aber die Chambre de hotes war reserviert.
Mit einem Blick über Besancon verabschiedeten wir uns von der Stadt und zogen los. Es war sehr heiß, so dass die Wasserflasche schon nach einem Viertel des Weges leer war, zum Glück trafen wir in den kleinen Ortschaften gütige Bauern, in deren Küche wir sie mit glasklaren kalten französischem Leitungswasser wieder auffüllen konnten.
So richtig Pilgerlaune kam bei mir nicht auf, Füße und Rücken, der Sack ist eindeutig viel zu schwer, die Landschaft war schön, viele Felder, Wiesen, kleine Wäldchen, Kühe, aber so richtig toll genießen konnte man das garnicht. Um 18.00 Uhr waren wir immer noch 4 km vom Ziel entfernt, riefen kurzerhand in der Gite an und 
erklärten, dass wir für diese vier km noch eine gute Stunde bräuchten, der Wirt war erst verblüfft bis er verstand 4 km zu Fuss, nicht mit dem Auto.
Kurz nach 19.00 Uhr betraten wir die La Ferme 1839, nichts ahnend, dass fünf weitere Gäste mit vier Kindern samt dem Gastgeberehepaar und Sohn Jacky mit dem Abendessen so lange auf uns gewartet haben.
Jacky ist 29, arbeitet in Frankfurt und ist ein Glücksgriff, denn er  spricht perfekt deutsch. So verlief das viergängige Abendessen sehr kommunikativ, bei Reissalat, Nudeln mit Beuf de Burgund, Käseplatte, Vanillecreme mit karamelisiertem Eischnee, Rotwein und Kaffee, haben wir so einiges über den Unterschied zwischen deutscher und französischer Lebensweise erfahren können.
Solch ein Gemeinschaftsessen, das Plaudern und Reden muss man einfach mal selbst mitgemacht haben.
Das heutige jedefalls hat uns für die Strapazen des Weges entschädigt, das Zimmer ist super, wie alle Gites, die wir bisher kennen gelernt haben, ist auch diese liebevoll eingerichet, kostenlos WLan und eben alles.
Kein Wunder, dass wir uns dann auch spontan dazu entschlossen, morgen erst um 9 Uhr zu frühstücken und anschließend mit neuer Kraft den 24 km langen Weg nach Mouthier Haute Pierre anzutreten.

Erkenntnis des Tages: Wasser braucht der Mensch.

Blick zurück auf Besancon
Video: Start Besancon

2 Kommentare:

  1. Der erste Tag war ein schöner Tag. Die zu schwere Rucksack und Schmerzen sind schnell vergessen, wann man gastfreundlich empfangen ist. Gutes Essen, gute Gespräche. Was ist das Leben eines Pilgers schön.
    Everdiene

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  2. Hallo Zusammen,

    es hat mich sehr gefreut euch kennen zu lernen. Ich verfolge jetzt euer Abenteuer und kann mich die anderen Kommentare anschließen: ihr schreibt sehr schön.

    Wenn ich mich nur erlauben darf, heißt es nicht Beuf de Burgund sondern boeuf bourguignon und die Vanillecreme mit karamelisiertem Eischnee heissen îles flottantes.

    Ich wünsche euch Mut, Begeisterung und Spaß.

    Beste Grüße aus dem Ländle,

    Jacky

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