Sonntag, 14. April 2019

Tag 1, 13.04.2019, von Karlsruhe nach Pietrasanta (Zug)

 


BnB Il Maggese, Pietrasanta 50,- Euro DZ ÜF

Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen.

Wie immer gibt’s da obligatorische Foto am Hauseingang. Als ich den Zoom am Fotoapparat betätige, kommt, nach fast 10 Jahren pilgern, die Erkenntnis des Tages.




Die Züge waren erstaunlicher Weise pünktlich.
Bis Basel konnte man es temperaturmäßig auch noch aushalten, abgesehen davon, dass die 2. Klasse ziemlich voll war.
In der Schweiz wurde offensichtlich die Heizung ab- und die Lüftung aufgedreht. 
Nun kann man mein Temperaturempfinden nicht mit dem der üblichen Bevölkerung vergleichen, da ich eine ziemliche Frierkatze bin, aber, wenn selbst mein Mann seine Fleecejacke anzieht, dann muss an der Kälte im Zug was dran sein. 
Nach dem Gotthardtunnels kam wenigstens etwas die Sonne zum Vorschein. 
Übequert man dann die Grenze zu Italien, wurde die Heizung nicht wieder angestellt, dafür aber die Lüftung noch mehr aufgeschraubt. 
Ich beobachtete, wie die Passagiere ihre dicken Jacken anzogen, man war das kalt.
Auch dass der Zug pünktlich in Milano ankam, änderte nichts an meinem Kältegefühl. 
Ich hasse zügige Bahnhöfe und kalte Züge. Ein heißer Tee musste her.



 
Nach einer Stunde ging es dann Richtung Pietrasanta, die Regionalbahn war noch kälter, die Lüftung blies volle Kanone die kalte Luft in die Waggons, 4 Stunden lang. 
Auch das Wechseln der Sitzplätze änderte nichts an Kältegefühl. Wir versuchten uns abzulenken mit Gedanken zu den Orten, die wir jetzt durchfuhren und Jahre zuvor durchwanderten. 
Kurz hinter Piacenza konnten wir das Kloster Chiaravalle della Colomba erkennen. 
In Fidenza überlegten wir, wo wir damals schliefen, in Berceto kam die Erinnerung an den kleinen Plüschbernhardiner, den ich verloren und dann wieder gefunden hatte nach der Nacht- und Nebelaktion mit dem Wirt vom Ostello della Cisa. 
 
Als der Zug den Tunnel durch die Bergkette des Apennin verließ, war es in Pontremoli schon dunkel, die Marmorsteinbrüche von Carrara konnte man leider nicht mehr ausmachen, dafür stand in Massa ein hübscher marmorner Brunnen auf einem der Bahnsteige.
In Pietrasanta holte uns der Gastgeber ab. Wir mailten während der Fahrt, um ihm mitzuteilen, dass der Zug pünktlich ist und er mailte zurück, dass wir auf einen 70jährigen mit schütterem Haar und einem orangenen Fiat Qubo achten sollten. 
Vom Bahnhof zum BnB waren es nochmals 5 km, so dass er sich bereit erklärte, uns abzuholen. 
Ja, da war sie wieder, die italienische Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft.
Angekommen freuten wir uns über das warme Zimmer und fielen auch gleich in die Betten.

 

Erkenntnis des Tages:  (nach dem Fotozoom)

Die Falten werden tiefer...und die Hüften breiter !


 


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