Dienstag, 23. April 2019

Tag 11, 23.04.2019. von Genua Voltri nach Arenzano

Genua-Voltri nach Arenzano 10km


Den Ruhetag in Genua nutzten wir zum Ausschlafen und Wäsche waschen, zum Blog schreiben und Strecke planen.
Wir sind in einem Stadtteil die Treppen bis zum Kloster hinauf und in einem anderen Stadtteil wieder hinunter.
Das, was wir von Genua mit bekamen, war jetzt nicht so berauschend, also verzichten wir auf Sightseeing.
Der Weg in die Stadt hinein war geprägt von Strandpassagen und einer hübschen Promenade. Der Weg hinaus von einem Gewirr von Straßen, Kreisverkehren, Brücken, Schmutz und viel Industrie. Hafen, Bahnhof, Flughafen liegen dicht beieinander und somit ist der Abschnitt sehr verkehrsreich, nichts für Fußgänger. Außerdem regnet es heute Morgen in Strömen. Wir nehmen den Zug bis in den Stadtteil Genua-Voltri, auch hier sieht es herunter gekommen aus, das Regenwetter verstärkt den Eindruck noch. 

 
Aber, wir können ab Voltri wieder eine Passage nutzen, die unmittelbar an der Küste verläuft. Das Meer tobt, beim Videodreh muss ich stimmlich gegen die Brandung fast brüllen. Immer, wenn eine Welle gegen die Felsen schlägt, wird es unheimlich laut und Gischt spritzt bis zum Brückengeländer. Diese sind auch teilweise unheimlich anzuschauen und man sputet sich, dass man voran kommt. Auf den 10 km begegnen uns zwei Jogger und eine Autofahrerin ruft lauthals „Pace!“, sonst ist hier niemand unterwegs. 


 
Eine kurze Pause nutzen wir in einer Bar, um die Capes anzuziehen und ich zwinge meinen Mann, beim Zahnarzt anzurufen, denn eine zweite Krone wackelt. Falls die auch noch raus fällt, soll er sie schön aufheben, sagt dieser und nach dem Urlaub sofort zum Ankleben kommen.
Genua ist übrigens die Geburtsstadt von Christoph Columbus und dem Seemann Andrea Doria. Und mein kleiner Admiral ist hart im Nehmen, sein Rücken macht ihm mehr zu schaffen als die Wackelkrone.
Es geht an maroden Strandbädern vorbei und anscheinend schon lange geschlossenen Restaurants. 


 

Erst kurz vor Arenzano ändert sich das Bild. Hier wirkt alles gepflegter und bei schönem Wetter ist es hier sicher angenehm, zu laufen. Die Stadt begrüßt den Wanderer mit einem hübschen Park voller Palmen und heute leider nassen Bänken. Es regnet ununterbrochen in Strömen.
Durch eine kleine hübsche Fußgängerzone erreichen wir, nicht ganz ohne Treppen, die Kirche Gesu Bambino di Praga, unsere heutige Unterkunft. 



Foto aus einem Prospekt

Ich hatte gestern den mürrischen Pförtner am Telefon, der von nichts keine Ahnung hatte.
Der Mailverkehr lief über Pater Michele, der uns herzlich begrüßt. Wir nächtigen heute bei den beschuhten Karmelitern. Er deutet stolz auf seine Sandaletten.
Man hat ein paar Zimmer für Pilger mit Bad, nicht neu, aber sauber.



Und mit Hilfe zweier Ölradiatoren trocknen wir die nassen Sachen.
Der Pater zeigt uns die Kirche mit sehr schönen modernen Keramiken, wofür sie wohl auch berühmt ist.
Halb acht hat er das Abendessen für uns gerichtet und morgen besteht er darauf, dass wir noch hier frühstücken. Er meldet uns in Savona für morgen an und ist begeistert von der Übersetzungs-App, die Funktion hat er schnell erfasst und drückt immer wieder auf das Mikrofonsymbol, um etwas ins Handy zu sprechen und ins Deutsche übersetzen zu lassen.


Gern hätten wir uns den Ort noch angeschaut und hoffen, dass morgen der Regen etwas nach lässt.



Erkenntnis des Tages:  Bei schönem Wetter pilgern kann jeder !

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