21. Mai 2024 Paradou – Arles
Lange fanden wir keinen Schlaf, weil wir die Seiten der SNCF, Trainline und DB quälten, um eine günstige Verbindung für morgen nach Hause zu finden. Wir haben noch keine Rückfahrkarte, weil wir nicht genau wussten, wie weit wir überhaupt kämen. Außerdem wollen wir stolz unsere französische Seniorenkarte benutzen, die es hier im Gegenteil zu Deutschland schon ab 60 gibt. Alle Seiten lassen aber Buchungen mit der Avantage Senior nicht zu, so dass wir an einen Bahnhofsschalter müssen. Da bietet sich nur Arles an und wir hoffen, dass noch Kontingent frei ist. Gerad kommt gegen 8 vorbei und zeigt uns noch die Kirche aus dem 16. Jahrhundert und auch Paulina kommt nochmals in den Hof, um uns zu verbschieden. Der Tag lässt sich gut an und mich beschleicht ein Gefühl, wennˋs gut beginnt, kommt noch der Hammer.
Zunächst geht es auf einen Waldweg mit ganz alten großen Platanen und an einer alten Klosteranlage vorbei. Neben Kalkstein sieht man jetzt auch immer wieder Bauxit, das Erz färbt das Gestein rot und statt über weiße Kalksteinwege zu laufen sind es jetzt rote vom Bauxiterz gefärbte Wege.
Sehr gut ausgemuschelt erreichen wir einen Campingplatz und einen Mühlenweg. Kurz darauf ein kleines Städtchen Fontvieille, das ist wieder so ein französisches Städtchen, klein, man grüßt, viele nette Restaurants und Bars, geöffnet. Uns aber treibt es weiter Richtung Arles zum Bahnhof.
Dort angekommen, erfahren wir, dass heute die Elektronik der Automaten und auch die am Schalter ausgefallen ist, man müsse im Zug lösen. Das allerdings löst nicht unser Problem. Wir brauchen ein TGV Ticket für morgen von Marseille nach Strassburg, was ich unmöglich im Zug lösen kann. Eine Unterkunft für heute haben wir auch noch nicht. Also muss die Stadtbesichtigung von Arles leider ausfallen und ich werde wütend. So begeistert wie wir von den französischen Busbetrieben und der Bahn sind, aber das mit den Fahrkartenschaltern kriegen sie irgendwie nicht in den Griff, denn es passiert und bereits zum dritten Mal, dass die Automaten ausfallen. Es bleibt uns also nichts weiter übrig als nach Marseille zu fahren, in der Hoffnung, dort würde das klappen. Diese Metropole wollte ich unbedingt umgehen, zumindest als Pilger. Nicht nochmals eine Großstadt. Die Nerven liegen blank. Im Bahnhof Marseille finden wir nach einigem Suchen den internationalen Fahrkartenschalter, einen jungen und netten Bediensteten, es gibt noch Kontingent, allerdings nur 1. Klasse, machen wir aber mit der Seniorenkarte wieder gut, und wir nehmen morgen den TGV Marseille nach Karlsruhe. Und von dort die Regionalbahn. Im Prinzip sind wir dann in 8 Stunden mit einmal Umsteigen von Südfrankreich in die Pfalz gefahren. Das Sigtseeing in Marseille hätten wir lieber sein sollen und war auch nicht geplant. Wir verkrümeln uns ins Hotelzimmer und werden morgen früh den kürzesten Weg zum Gare nehmen.
Erkenntnis des Tages: Erstmal sacken lassen. Dennoch war es wieder schön !