Tag 1, 13.04.2019, von Karlsruhe nach Pietrasanta (Zug)
BnB Il Maggese,
Pietrasanta 50,- Euro DZ ÜF
Wenn jemand eine Reise
tut, dann kann er was erzählen.
Wie immer gibt’s da
obligatorische Foto am Hauseingang. Als ich den Zoom am Fotoapparat
betätige, kommt, nach fast 10 Jahren pilgern, die Erkenntnis des
Tages.
Die Züge waren
erstaunlicher Weise pünktlich.
Bis Basel konnte man es
temperaturmäßig auch noch aushalten, abgesehen davon, dass die 2.
Klasse ziemlich voll war.
In der Schweiz wurde
offensichtlich die Heizung ab- und die Lüftung aufgedreht.
Nun kann
man mein Temperaturempfinden nicht mit dem der üblichen Bevölkerung
vergleichen, da ich eine ziemliche Frierkatze bin, aber, wenn selbst
mein Mann seine Fleecejacke anzieht, dann muss an der Kälte im Zug
was dran sein.
Nach dem Gotthardtunnels kam wenigstens etwas die
Sonne zum Vorschein.
Übequert man dann die Grenze zu Italien, wurde
die Heizung nicht wieder angestellt, dafür aber die Lüftung noch
mehr aufgeschraubt.
Ich beobachtete, wie die Passagiere ihre dicken
Jacken anzogen, man war das kalt.
Auch dass der Zug
pünktlich in Milano ankam, änderte nichts an meinem Kältegefühl.
Ich hasse zügige Bahnhöfe und kalte Züge. Ein heißer Tee musste
her.
Nach einer Stunde ging es
dann Richtung Pietrasanta, die Regionalbahn war noch kälter, die
Lüftung blies volle Kanone die kalte Luft in die Waggons, 4 Stunden
lang.
Auch das Wechseln der Sitzplätze änderte nichts an
Kältegefühl. Wir versuchten uns abzulenken mit Gedanken zu den
Orten, die wir jetzt durchfuhren und Jahre zuvor durchwanderten.
Kurz
hinter Piacenza konnten wir das Kloster Chiaravalle della Colomba
erkennen.
In Fidenza überlegten wir, wo wir damals schliefen, in
Berceto kam die Erinnerung an den kleinen Plüschbernhardiner, den
ich verloren und dann wieder gefunden hatte nach der Nacht- und
Nebelaktion mit dem Wirt vom Ostello della Cisa.
Als der Zug den Tunnel
durch die Bergkette des Apennin verließ, war es in Pontremoli schon
dunkel, die Marmorsteinbrüche von Carrara konnte man leider nicht
mehr ausmachen, dafür stand in Massa ein hübscher marmorner Brunnen
auf einem der Bahnsteige.
In Pietrasanta holte uns
der Gastgeber ab. Wir mailten während der Fahrt, um ihm mitzuteilen,
dass der Zug pünktlich ist und er mailte zurück, dass wir auf einen
70jährigen mit schütterem Haar und einem orangenen Fiat Qubo achten
sollten.
Vom Bahnhof zum BnB waren es nochmals 5 km, so dass er sich
bereit erklärte, uns abzuholen.
Ja, da war sie wieder, die
italienische Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft.
Angekommen freuten wir
uns über das warme Zimmer und fielen auch gleich in die Betten.
Erkenntnis des Tages:
(nach dem Fotozoom)
Die Falten werden
tiefer...und die Hüften breiter !
Ihr habt wirklich ein Pilgeroutfit dabei. ;-)
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