Freitag, 12. Mai 2017

Tag 15, 12.05.2017, von Ponte a Capiano nach Capanori


Ostello Ponte a Capiano, 20,- Euro p.P. Ü



Haben beide mehr schlecht als recht geschlafen. Früher war das bestimmt mal eine hübsche Pilgerherberge. Warum, das jetzt nicht mehr so ist, will ich jetzt nicht wissen, ich kann kein italienisch.

Jedenfalls ziehen wir gegen sieben nach Cappuccini und Dolce in der Bar los und sind schnell auf der VF.


Es kommen und die ersten Pilger entgegen. Kein Smalltalk. Den Weg kennen wir schon, und merken schnell, dass es kein Vergleich zum Franziskusweg ist. In Gedanken sind wir eigentlich nicht richtig hier. War es ein Fehler, die Wege nahtlos zu wechseln ?
Im ersten Ort gibt es Cappuccini-Pause, das Cafe hat eine Stempelstelle, die junge Besitzerin ist sehr nett, schenkt uns eine Ansichtkarte des Ortes vor 50 Jahren und ich darf mich an den Wänden im Cafe verewigen, wo bereits viele durchziehende Pilger unterschrieben haben.


Am Ortsausgang dann ein Stück ursprünglicher VF. Wir machen unseren Videodreh, sind allerdings nicht mehr in der euphorischen Stimmung wie seinerzeits als wir erstmals hier entlang zogen, denn mit der Via Cassia Antika zwischen Montefiascone und Viterbo erwartet den Pilger ein wirklicher historischer Abschnitt der alten Römerstraße. Irgendwie kommt die erwartete Stimmung nicht auf, seit Florenz ist das Pilgerfeeling verloren gegangen.



Wir laufen durch Altopascio, gönnen uns ein Eis, machen ein Schwätzchen mit einem Schweizer Pilger und sind wieder bestürzt über den vielen Müll am Straßenrand und im Wald.




Es wird gut warm und das viele Asphalttreten ermüdet. Hier gibt es nicht mehr viel Grün, keine Waldwege, dafür Infrastruktur. Man kann eben nicht alles haben. Innerlich denke ich so, eigentlich sollten wir froh sein, die VF zu Ende gebracht zu haben, nach Assisi wäre ich mit Sicherheit hier nicht mehr weiter gelaufen. Deutsche Pilger kommen uns nicht entgegen, es sind Italiener, Schweizer und Engländer. Allerdings muss ich sagen, wird man hier nach wie vor freundlich gegrüßt, die Autos halten, wenn jemand mit Rucksack die Straße überqueren will, und die läuft man heute wieder zur Genüge. Deshalb entscheiden wir uns, ein BnB in Cappanori zu nehmen, erfahren von der Besitzerin, dass auch diese gern Pilger beherbergen und oftmals mit Oferta.

Heute werden Bad und Küche vorher in Augenschein genommen, dann erst geht’s in den Alimentari. Mein Mann genießt es wieder, für uns beide zu kochen, auch wenn es meist Nudeln sind.




Es ist noch warm, wir essen auf der Terrasse, ich mach große Wäsche mit der Waschmaschine und nach dem Abendessen geht’s nochmal in die Ge
lateria. Perfekt.



Erkenntnis des Tages:  Man sollte einen Weg nicht zweimal gehen!



Tagesvideo

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