Sind gestern Abend gegen 20.30 Uhr ins Bett, nachdem wir in
einer von Brunella empfohlenen Vinothek etwas gegessen hatten.
Habe nicht so gut geschlafen da ich immer noch überlegen
musste wie ich das Gewicht meines Rucksacks verringern konnte. Erst nachdem ich
heute Morgen ein Buch, ein Handtuch, eine große Flasche Shampoo und den
Regenschirm im Auto gelassen habe, ging es mir besser.
Brunella verabschiedete sich mit „buon Camino“, einem
Proviantpacket und dem Versprechen, uns eine günstige Zugverbindung von
Pontremoli nach Ivrea herauszusuchen.
Regensicher verpackt verlassen wir Ivrea als die Turmuhr 9
schlägt. Bereits nach einer halben Stunde sind wir bis zu den Knien patsch nass
und die vorbeirasenden italienischen Autofahrer tun ihr restliches dazu.
Da es seit Tagen regnet, stehen die Felder unter Wasser. Die
Bergkette ist wieder Wolken verhangen.
Wir ignorieren den Wegweiser Via Francigena und nehmen eine
kleine Straße parallel zur SS28 direkt nach Bolengo. Mittlerweile haben wir
auch schon die ersten Reisfelder ausgemacht und ein erhabenes Froschkonzert
begleitet uns. Aus Mangel an trockenen Rastplätzen kommen wir recht zügig voran.
Nach zwei Stunden weht auch noch ein starker Wind, so dass es uns fröstelt und
wir allen Ernstes überlegen, die Handschuhe herauszukramen.
Als die Turmuhr 12 schlägt erreichen wir Piverone. Es ist
ein hübscher kleiner Ort mit engen Gassen, einem Bäcker, einem Alementari und
einer Pizzeria. Sogar eine Servicestation für Pilger hat man hier eingerichtet.
Diese besteht aus einem Wasserspender,
Toiletten und einer Waschmöglichkeit. Nach einer viertel Stunde finden wir auch
unser heutiges BnB „Via Francigena“ bei Filippo und Roberta Ostello. Nichts ist schöner als völlig durchnässt und durchgefroren
heiß zu duschen. Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf ist der Regen auch
verschwunden. Da die Pizzeria erst ab 19.30 Essen anbietet, decken wir uns im
Alementari mit Käse, Tomaten und Brot ein und sitzen jetzt bei Roberta unter
dem Olivenbaum.
Wir können uns englisch verständigen und sie reserviert für
uns gleich zwei weitere Unterkünfte für die kommenden Tage. Das ist auch gut
so, denn die Telefonnummern im Reiseführer sind nicht ganz richtig. Außerdem
bringt sie uns noch eine Flasche leckeren Rotwein aus dem Piemont.
Morgen geht es nach Santhia – 25km.
Erkenntnis des Tages:
Unter den Bäumen regnet es zwei mal !
Erkenntnis des Tages:
Unter den Bäumen regnet es zwei mal !