Dienstag, 10. April 2012

Tag 2, 10.04.2012, Pollein - Chambave, 27km

B&B Lo Theisson („Der Dachs“ ) in Pollein  DBZ mit Frühstück 70,- Euro

Gestern Abend waren wir in einer Trattoria Pizza essen, Riesenpizzen mit Speck und Brie.
Heute Morgen ging es dann um acht zum Frühstück, sehr  reichhaltig und  gut mit vielen süßen Sachen. Kurz vor neun ging es dann Richtung Fenis, um das Castello zu  besichtigen. Daher gingen wir zunächst auch nicht die ursprüngliche Via Francigena, denn die verläuft von Aosta  über Nus nach Chatillon. Der Weg war recht unattraktiv und für Biker angelegt. Als wir endlich Fenis erreichten, war es schon Mittag. Das Aostatal  ist geprägt von Burgen  und Festungen, die in Fenis  gehört dazu und ist für den kleinen Ort sehr mächtig. Als wir dann den Fluss Dora Balteo überquerten und die Autobahn unterquerten,  verließen uns langsam die Kräfte, mich zuerst. Während die anderen drei noch zügig unterwegs waren, ging es bei mir immer langsamer, dabei kam jetzt mit den Aufs und Ab's erst die anstrengende Strecke.  Die Via Francigena war gut ausgeschildert. Fast zu gut, da sie an jedem Weinberg vorbei führte, aber nicht mit uns. Dennoch ging es stetig auf und ab. Immer öfters forderte ich eine Pause ein, die dann auch allen gut tat. Es war ziemlich kalt und der Wind tat das Seinige dazu. Schon heute Morgen setzen wir unsere Mützen auf und zogen Handschuhe an.
Es ging eine kleine Asphaltstraße zwischen den Weinbergen und Dörfchen mit nur einem  Haus entlang.
Ich wünschte mir so, dass unser Ort Chambave der nächste wäre. Schließlich hatte mein guter Mann Mitleid, und machte mir das Angebot, meinen Rucksack zu nehmen.  Peinlich, peinlich, aber okay. Trotzdem wurde ich nicht schneller. Als wir endlich in Chambave angelangt waren, schleppte ich mich ganz langsam zum B&B „Il Tre Pinie“ herauf, die Männer warteten sicherheitshalber in der Tür, damit ich nicht vorbeilief und oben tot umfiele.
Genau 18. 00 Uhr waren wir hier. Die Wirtin und ihre Tochter sind sehr nett. Als ich mich völlig erschöpft auf die Couch in der Küche fallen ließ, bekamen wir alle gleich einen heißen Tee.  Wir kauderwelschten wieder in Italienisch, Französisch, Englisch und etwas Deutsch durcheinander und bekamen das Wifi-Passwort der Tochter. Die Mutter pilgert auch auf der  Via Francigena und kommt in diesem  Jahr an.  Unsere Männer waren noch Getränke kaufen und nun sitzen wir in der Küche und Volker hat noch eine Nackenmassage von Romy bekommen. Nun  sind seine Lebensgeister wieder geweckt und  voller Übermut erklärte er sich bereit,  morgen alle Rucksäcke zu tragen.
Dann geht es nach Issogne, 24 km. Und  heute waren es tatsächlich 26 km.
Buona notte, liebe Leser.

Erkenntnis des Tages:  Auch mit 8 Füßen  wird der Weg nicht kürzer !


Castello de Fenis

Nach Fenis

kurz vor Chambave


3 Kommentare:

  1. Oja das will ich sehen wie mein Onkel alle Rucksäcke trägt Bitteee!
    Des Weiteren wünsche ich Euch noch ganz viel Spaß und ganz viele tolle neue Erkenntnisse.

    Eure Tochter Uli

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  2. Verrückt oder? Viel Schmerz, aber was ist es schön Pilger zu sein. Viel Spass.
    Everdiene

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