90,- Euro Halbpension.
Aufstehen um 8, Frühstück um 9, gut geschlafen, sauberes Zimmer, sauberes Bad.
Eine der beiden Familien ist aus Lausanne, die Frau spricht sehr gut deutsch und wieder plaudern wir und probieren dabei die sieben Marmeladensorten der Wirtin durch.
Man glaubt garnicht, wie interessiert die Menschen, denen man begegnet, an der Via Francigena sind.
Nachdem Jacky noch zwei Telefonate in Mouthier Haute Pierre und Montpetont für uns erledigt hat und unsere Ankunft nicht vor 19.00 Uhr angekündigt hat und das für die Gastgeber alles kein Problem war, können wir beruhigt und mit den besten Wünschen losmarschieren.
Der Herbergsvater gab uns den Tipp, einfach bis Ornans einer stillgelegten Eisenbahntrasse, die fürs Biken, Wandern und Joggen ausgebaut wurde, zu folgen.
Man redet über dies und jenes und schweigt auch mal, wandert durch einen Tunnel, an einer Bungi-Jumping-Station vorbei und kommt in dieses kleine liebliche Städtchen Ornans. Die Supermärkte haben bis 19.00 Uhr geöffnte, also erst einmal Wasser tanken und bunkern, mit ein par Früchten versorgen und ab ins Zentrum.
Wir suchen uns ein Cafe, um die weitere Strecke zu checken, als wir dann losgehen wollen, Blitze, Donnergrollen und ein Regenguss, flüchten in eine Kirche, um die Capes anzuziehen, die Kirche allerdings entpuppt sich als Museum der Kostüme, einfach super, die ganze Kirche steht voller Figuren in der Kleidung um 19oo. Weil es immer noch regnet, betrachten wir alles in Ruhe. Ob wir bis 19.00 Uhr in Mouthier sind, ist fraglich, zwei Stunden für noch 10 km ist ein bißchen wenig, also la Gare Autobus, 17.2o Uhr geht der letzte Bus, es ist Samstag.
Wie wir so aus dem Bus heraus die Landschaft betrachten, tut es und richtig Leid, nicht zu laufen, der Weg verläuft immer an der Loue entlang, die Jurafelsen im Hintergrund, die Wälder dampfen und auch die Sonne lugt wieder hervor. Nun ja, in 20 Minuten sind wir in Mouthier, der Wirt unserer heutigen Gite zeigt uns die kleine aus Küche, Bad, Wohnzimmer und Schlafzimmer bestehende Wohnung und Abendessen um 19.3o Uhr, noch zwei Gäste werden da sein.
Wie immer werden wir herzlich empfangen. Die Grandma des Hauses arbeitet ab und zu im Touristenbüro und erklärt uns, dass etwa 2 bis 3 Pilger im Jahr auf der Via bei ihr vorbei kommen.
Das zweite Paar ist aus Lausanne, perfekt, Luc spricht deutsch und ein wunderschöner Abend kann beginnen.
Es gibt Käse aus der Region, Forellenhäppchen und Wurst, anschließend Kartoffeln, Wurst, Concouajot, das ist geschmolzener Käse, und Pastete, Kuchen, Himbeermouse, Tee und Schnaps.
Man redet, man hört zu, es geht deutsch, englisch und französich zu. Herrlich !
Schnell lassen wir uns vom Herrn des Hauses dazu überreden, morgen lieber nach der Besichtigung der Source de la Loue den Bus zu nehmen, es ist wieder Gewitter angesagt.
Man ist besorgt, fotokopiert den Busfahrplan und studiert die Wanderkarten. Gerade als die Turmuhr zehn mal schlägt, wollen wir uns verabschieden, da verblüfft uns der Wirt mit der Frage, ob wir einmal ein ganzen alten Keller sehen möchten, klar, also steigen wir hinab ins Gewölbe, da stehen Weinfässer und allerlei Gerät, welches er uns erklärt, sein ältester Wein ist ein Moselriesling von 1980.
Nun aber Marsch ins Bett, es beginnt wieder zu regnen.
Erkenntnis des Tages: Man muss auch mal zu seinen Schwächen stehen und den Bus nehmen.
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